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Reisebericht Langtang/Helambu - Trek

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November 2001

Der Weg ist das Ziel!

 

 

1. Tag  Düsseldorf - Moskau - Sharjah (VAE) - Kathmandu

Wir haben beschlossen, wir sind Franki und ich, einen Rucksackurlaub in Nepal zu unternehmen. Günstig soll er sein und so haben wir die Flüge bei der Aeroflot gebucht. Die Buchung und Ausstellung der Tickets war schon nicht reibungslos vonstatten gegangen und nun stehe ich am Check-In - Schalter und das System meldet keinen Passagier mit meinem Namen. Nach 10 Min. bekomme ich doch eine Bordkarte und jeder einen Gutschein über 25,-- DM, denn die Maschine hat 2 Std. Verspätung. In Moskau haben wir nur noch 3 Std. Aufenthalt und erfahren, dass wir noch in den Vereinigten Arabischen Emiraten zwischenlanden. Wir fliegen bei Nacht über Afghanistan, nicht so prickelnd bei der derzeitigen Situation dort unten, aber der Anblick des Himalaya ist überwältigend. Das Visum bekommen wir am Flughafen ohne Wartezeit.

2. Tag  Kathmandu

Ankunft in KTM gegen Mittag und wir werden von den Leuten des FUJI GUESTHOUSE  abgeholt. Eigentlich wollte uns Namgel Sherpa, ein Nepali der mit einem Verwandten schon mal unterwegs war, abholen, doch er musste nach Pokhara. Wir fahren bei 26° durch KTM und es ist laut und staubig, wie erwartet. Das FUJI GUESTHOUSE ist eigentlich schon eine Kategorie zu hoch für das was wir in Nepal erwartet hatten, aber ruhig und zentral gelegen mit schöner Garten- und Dachterrasse. Wir ziehen los und schauen uns Thamel, den Stadtteil wo die "Touristen" sich aufhalten, an. Unzählige Trekkingläden mit zu meist gefälschten Waren, Souvenirshops mit allem was man nicht haben muss und viele Wechselbuden bei denen wir Dollar tauschen. Zu unserer Überraschung kann man hier schon den Euro tauschen, obwohl er in der Heimat noch nicht zu haben ist. Sollten wir noch einmal hierher kommen, dann nur mit Euro und ohne Travellerschecks, da man die eh vor dem Trek umtauschen muss. Im Himalayan Map House erstehen wir noch eine Landkarte über das Langtanggebiet, doch diese werden wir weniger zur Orientierung benötigen, da der Weg kaum zu verfehlen ist, also eher etwas zum Nachschlagen. Zeitweise wissen wir nicht mehr wo wir sind, keine Straßennamen und nur enge Gassen. Die Gerüche von lecker bis abartig. Wir finden den DURBAR SQUARE, zahlen 5,-- DM Eintritt zur Erhaltung der Altstadt und werden schon angequatscht. Ob Fremdenführerdienste oder Ganja, wir können uns erwehren. Der Square gefällt uns und nach 2 Std. sitzen wir im Kilroys-Restaurant und bestellen Irish Stew, bloß keine Experimente vor der Tour. Der Abend geht dann früh zu Ende.

3. Tag  Kathmandu

Um 7.30 Uhr wird an der Tür nach einem Mister Markus gerufen, dass kann nur einer sein, der uns hier vermutet. Klar, Namgel ist am Telefon und wir verabreden uns für 17.00 Uhr. Nach dem Frühstück im Hof rufen wir NAVYO (den sollte jeder aus dem Nepal-Board kennen) an, werden auf einen italienischen Kaffee eingeladen und machen uns auf in Richtung Swayambhunath Stupa. Wir finden das Haus von Navyo und sein Sohn Mudran ist schon ganz aufgeregt, hat dem jemand schon erzählt, dass wir zwei riesige Nutellagläser dabei haben? Mudran freut sich über das Geschenk, Navyo's Frau serviert den Kaffee und Navyo gibt uns noch ein paar nützliche Tipps. Nach einer Stunde ziehen wir wieder los und besuchen den SWAYAMBHUNATH STUPA der über den Vishnumati-Fluss auf einem Hügel liegt. Nach Bewältigung der 365-Stufen-Treppe umrunden wir im Uhrzeigersinn (wie es sich gehört) den Kuppelbau und drehen an den unzähligen Gebetsmühlen. Der Stupa vona Swayambhunath ist eines der ältesten buddhistischen Heiligtümer im Kathmandu Tal (ca. 14. Jahrhundert) und ist wegen seiner fotogenialen Aussicht bei den ausländischen Besuchern sehr beliebt. Der Ausblick, unter den Augen Buddhas, auf das gesamte Kathmandu Tal ist dann auch wirklich sehr beeindruckend. Wir buchen noch den Bus nach Dunche für den nächsten Tag und pünktlich um 17.00 Uhr erscheint dann Namgel im Guesthouse und wir genehmigen uns ein Bier. Er würde uns liebend gern begleiten und als lizenzierter Guide auch sicherlich nützlich sein, doch wir wollen allein los. Die Mädels daheim hatten gehofft, er könnte uns umstimmen, denn wir sind zum ersten Mal als Backpacker in "so einem Land". Namgel geht mit uns noch in ein Lokal, das wir so wohl nicht gefunden hätten und wir essen lecker Chicken. Das letzte Mal werden e-mails versandt und Morgen geht es los.

4. Tag  Kathmandu - Dunche (Langtang NP, 2030 m)

aWir duschen noch einmal ausgiebig und werden zum Busbahnhof gebracht. Die Fahrt wird zu einem Erlebnis und nicht wenige behaupten sie sei das eigentliche Abenteuer auf dem Treck. Im hoffnungslos überfüllten Bus werden Kinder gestillt und gewickelt, der Geruch bei über 30° ist unbeschreiblich und vor den Fenstern baumeln die Beine derjenigen, die auf dem Dach mitfahren. Wir sitzen in der letzten Reihe und haben uns an das Schaukeln fast gewöhnt, als kurz vor Dunche gar nichts mehr geht. Der Bus ist die Serpentinen eh im Schneckentempo herauf gekrochen, aber jetzt steht er, wir müssen aussteigen und niemand weis Rat. Die Strecke ist zu steil, doch nach einer Stunde kommt ein Caterpillar und zieht ihn bis zur nächsten Kurve. Bei der Nächsten können wir den Bus dann wieder selbst anschieben und erreichen irgendwann den LANGTANG NP. Wir kaufen ein Permit für 1.000 Rupie, werden kurz durchsucht und noch 1 km bis Dunche. Das Wetter ist gut, immer noch 19°, der Himmel blau und die Berge in leichte Wolken gehüllt. Das Dorf sieht aus wie eine Westernstadt. Im Buddha "Hotel" meint man unsere 9,5 stündige Tour für 110 km Rüttelpiste sei doch o. k. Was wir jetzt noch nicht wissen, diese Fahrt werden wir toppen. Fried potato's und ab ins Bett. "Wissen wir eigentlich wo es Morgen losgeht? Natürlich nicht!"

5. Tag  Dunche - Syabru (2210 m)

Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt

Wir frühstücken mit Blick auf die schneebedeckten Berge Tibet's, rödeln unsere Rucks für die erste Etappe auf, ein "Gimme five" und ich bin regelrecht aufgeregt. Was erwartet uns in den nächsten Tagen? Hinter dem Dorf treffen wir einen Jungen namens Danny, er kommt aus Syabru und kennt natürlich ein "Hotel" und will auf uns warten. Ab Bharkhu geht es dann bergauf und wir müssen zum ersten Mal auf die Karte, welche wir KTM erstanden haben, schauen. Wir beginnen zu schwitzen und die Rucksäcke machen sich langsam unangenehm bemerkbar, bei 2075 m eine kleine Pause und über schöne Waldwege (Laubbäume und Kiefern) und an kleinen Wasserfällen vorbei geht es hinauf bis auf 2415 m und hinunter nach Thula Syaphru (die Namen der Orte werden ständig anders geschrieben). Danny erwartet uns und wir beziehen ein Zimmer in "seinem Hotel", einfach & sauber. Es sind wenige Trekker unterwegs und so freut man sich wenigstens 2 Gäste zu haben. Wir trocknen unsere pitschnassen Sachen, als ich eine riesige Blase an meiner linken Hacke entdecke und das bei meinen uralten Wanderschuhen. Das hat gerade noch gefehlt. Die hot shower hat immerhin 15° und so fällt das Duschen ziemlich kurz aus, aber es gibt seit diesem Jahr Licht. Eine Onionsoup, Chowmien (Nudeln mit Gemüse, Käse und Pilzen nach Tibetischer Art) und zwei Kannen Black Tea gibt es zum Abendessen.

6. Tag  Syabru - Lama Hotel (2340 m)

Frühstück mit Tibetan Bread und Black Tea, danach ca. 2 Std. bergab, mit schönem Blick auf das Tal, zum Langtang Khola. Wir folgen dem Fluss und befinden uns immer noch im Schatten. Es lässt sich sehr schön laufen. Bei der Bamboo-Lodge Pause mit fried potato's, Cola und Wasser, wir cremen uns ein, überqueren den Langtang Khola und sind in der Sonne. Durch Bambuswald geht es steil bergauf und wir nutzen unsere Trekkingstöcke, meine li. Hacke schmerzt. Einige Erdrutsche haben hier den Weg weggerissen und man muss ein bisschen aufpassen, aber es geht. Nach einer kurzen Rast wird der Weg dann merklich flacher und nach einer weiteren Stunde erreichen wir Lama Hotel. Im Friendly Guest House müssen wir einen Brief von Danny abgeben und bleiben natürlich, die Übernachtung kostet nichts. Wir sitzen vor dem Gebäude, der Langtang Khola rauscht und wir bestellen einen Big Pot Black Tea. Der fasst bestimmt 4 Liter. Wir haben bisher wenig Fotos gemacht, aber das Tal ist auf der heutigen Etappe auch noch ziemlich schmal gewesen. Den Abend verbringen wir in der verräucherten Stube am Ofen, bei Petroleumlicht, denn hier gibt es noch keinen Strom und wir essen Sherpa Stew Soup und Momo (gefüllte Nudeltasche). Wir haben unterwegs einige Sherpa gesehen, die in Badelatschen Unmengen Gepäck geschleppt haben und die sitzen nun beisammen und singen als wir zu Bett gehen. So zu sagen Gutenachtlieder.

7. Tag  Lama Hotel - Langtang (3330 m)

aWir sind früh auf, haben bisher noch keine Nacht richtig durchschlafen können. Muss wohl mit der Höhe zusammen hängen. Die ersten 600 Höhenmeter sind schön anstrengend, aber das Tal öffnet sich langsam und die schneebedeckten Berge des Langtang Himal sind zu sehen. Wir erreichen die Baumgrenze und den NP Check Point, hier müssen wir uns eintragen, und in der Sonne ist es richtig warm. Nach einer Stunde kraxeln die nächste Pause auf 3140 m mit Sherpa Stew Soup. Wir merken die Höhe langsam, das Herz rast zwischendurch und wir müssen kurz Luftholen. Die letzten 300 Höhenmeter haben es dann in sich, man muss über Geröllhalden und ausgetrocknete Flussbette immer weiter hinauf. Wir sehen das Dorf über uns und kurz davor geht es auf und ab, dass raubt einem den Atem. Irgendwann erreichen wir den Ort, tatsächlich Ort, denn Langtang ist ein richtiges gewachsenes Dorf und nicht nur Schlafstätte für müde Trekker. Für die Schwester unseres gestrigen Lodgebesitzers haben wir einen Brief mitgenommen und bleiben natürlich auch bei ihr. Das System funktioniert also, aber wir fühlen uns auch wohl bei den Leuten. Wir sind ziemlich kaputt und als dann, wunderschön, auch noch Wolken das Tal hinauf ziehen wird es merklich kühler. Im Aufenthaltsraum treffen wir 4 polnische Bergsteiger und die erzählen uns, auf Englisch, von ihrem Trip zum Morimoto Base Camp (4780 m).

8. Tag  Langtang - Kyanjin Gompa (3850 m)

Heute laufen wir nur 3 Std., doch die Höhe macht sich immer mehr bemerkbar, mit leichten Kopfschmerzen, alle paar Meter Atemnot. Doch mein li. Fuß verursacht richtige Schmerzen. Wir haben Zeit, laufen durch die Siedlung, kaufen in der Käserei Yakkäse und duschen. Richtig heiß, man muss Kaltwasser beimischen, eine Wohltat für Körper und Seele. Die letzten Tage haben wir uns das Duschen geschenkt, denn so richtig Sinn macht es ja doch nicht, wenn man 10 Minuten später wieder durchgeschwitzt ist. Unterwegs und auch hier entschädigt der Blick auf die schneebedeckten Berge, den Fluss und das Tal die Strapazen die wir auf uns nehmen, es geht uns richtig gut und wir genießen unseren Urlaub. Zum Abendessen bestellen wir Garlic Noodle Soup und die ist sehr lecker.

9. Tag  Kyanjin Gompa (3850 m)

aZum ersten Mal hier oben richtig durchgeschlafen und fit. Wir wollen den Hausberg besteigen, ich in Teva-Sandalen, doch wir verpassen den Einstieg und sind somit wohl die Ersten die die Nord-Ost-Besteigung wagen, na ja. Der Höhenmeter zeigt einen Rekord nach dem Anderen an und bleibt bei 4320 m stehen. Der 360° Blick vom Kyanjin Peak ist atemberaubend. Vor uns der Langtang Lirung (7225 m), darunter der Langtang Glacier, ein paar Kilometer weiter Tibet und die Gebetsfahnen flattern um uns herum. Die Fünftausender ringsum nimmt man kaum war und das Dorf unter uns ist winzig klein. Der Höhentest ist also bestanden und wir steigen ab. Wir wärmen uns in der Sonne und fragen ungläubig, ob das Schild mit Aufschrift Telefon einen Sinn hat. Es hat und schnell wird die Batterie für das Satelliten-Telefon aus dem Schuppen geholt und wir probieren es. Nach einigen Versuchen erreiche ich mein Mädel, die fragt ob wir die Annapurna-Runde machen (liest sie die e-mails nicht?) und schon sind die zwei Minuten rum und ich um 8 $ ärmer. Ein Tag ohne Rucksack hat auch was für sich.

10. Tag  Kyanjin Gompa - Langtang (3330 m)

aWir gönnen uns warmen Apple Pie und Tibetan Bread zum Frühstück und wandern das Langtang Tal weiter hoch. Ab hier gibt es keine Teehäuser mehr und dementsprechend auch kaum noch Trekker. Ein Seitenfluss versperrt uns den Weg und wir müssen erst das Eis von den Steinen schlagen um dann vorsichtig von Stein zu Stein auf die andere Seite zu gelangen.Das Tal wird immer breiter und der Anblick des Langshisa Ri (6427) ist beeindruckend. Wir laufen noch ein Stück, ganz ohne Höhenmeter und kehren um. Nach einer Vegetable Noodlesoup beschließen wir noch Heute nach Langtang abzusteigen und packen unsere Sachen. Arme Geschöpfe klettern uns entgegen. So müssen wir vor 2 Tagen auch ausgesehen haben. 2 Std. später sind wir wieder in der Valley View Lodge in Langtang. Wir bestellen Garlic Cheese Soup und Mixed Cheese Chowmien und überlegen jetzt schon was wir nach dem Trek machen wollen.

11. Tag  Langtang - Lama Hotel (2340 m)

Um 7.00 Uhr sitze ich bei 5° im Glasanbau und genieße den Blick auf das Dorf und das Tal. Wir nehmen jeden Tag abgekochtes Wasser aus den Lodges mit und das ist auch noch umsonst zu haben. Auf irgendwelche chemische Mittel zur Wasseraufbereitung verzichten wir ganz. Nach 4 Std. sind wir dann schon wieder in Lama Hotel und bleiben, ein wenig ausruhen nach den letzten Tagen. Der Weg zurück ist nicht minder uninteressant, denn so oft hat man sich auf dem Hinweg ja nicht umgeschaut. Unterwegs haben wir ein Mädel gesehen und die hatte arge Probleme mit der Höhe. Jetzt treffen wir sie wieder, sie musste umkehren und wir unterhalten uns den ganzen Abend mit ihr. Wir gehen erst um 21.00 Uhr zu Bett.

12. Tag  Lama Hotel - Syabru (2210 m)

Als wir die Lodge verlassen wollen spendiert uns der Hausherr noch einen Lemontea. So sind die Leute hier, immer freundlich und hilfsbereit. An vielen Häusern steht "Come as a guest, go as a friend" und das empfinden wir genauso. An der Bamboo Lodge überlegen wir, einen anderen Weg nach Syabru zu nehmen und uns so die 300 Höhenmeter zu sparen. Gesagt, getan und wir laufen am Hang weiter. Nach 1,5 Std sind wir nicht mehr so sicher ob der Weg der Richtige ist, aber dann treffen wir einen Mann und der kommt aus Syabru. Durch Bambuswald, wir sehen ein paar Affen, gelangen wir immer höher und schwitzen heftig. Doch dann der Blick auf Syabru und das ganze Tal, fantastisch. Nur müssen wir jetzt von 2340 m runter auf 1960 m, über den Fluss und dann wieder auf 2210 m. Also am falschen Ende gespart, aber der Weg ist es wert gewesen. Bei einer Pause, mit garantiert 6 Jahre alter Cola, verarzten wir noch zwei Einheimische mit Wundsalbe und gelangen nach Syabru. Total kaputt gehen wir duschen, doch die ist auch nicht wärmer als vor einigen Tagen. Der Strom fällt aus und so verbringen wir den Abend bei Kerzenlicht.

13. Tag  Syabru - Sing Gompa (3350 m)

aDirekt vor der Lodge geht es steil bergauf und nach 50 Min. und 400 Höhenmetern sind wir wieder nass geschwitzt. Mir fehlt heute irgendwie die Kraft in den Oberschenkeln und so schleppe ich mich bis auf den Bergkamm und auf 3170 m essen wir eine Suppe. Danach geht es gemächlich bergan durch einen Urwald mit alten, dicken Bäumen und durch einen Rhododendronwald. Sehr schön zu laufen, es wird nur kälter hier oben. Wir sitzen vor dem Lhasa Hotel und trinken Tee als Wolken herauf ziehen und nach wenigen Minuten beginnt es zu schneien. Es hört sich nach einem Gewitter an und wir statten der Käserei noch einen Besuch ab. Wir kommen mit einem Nepali, der jetzt in Tokio wohnt ins Gespräch und es stellt sich heraus, dass er Ende der 80er Torwart der nepalesischen Fußballnationalmannschaft war und auch nach Gosainkund will. Ein paar Rekruten der Armee gesellen sich noch dazu und wir dürfen einen Roksi probieren. Wir sehen noch eine Sternschnuppe als wir uns vor der Lodge die Winterlandschaft anschauen.

14. Tag  Sing Gompa - Gosainkund (4381 m)

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Um 6.15 Uhr "marschieren" die Rekruten über den Holzfußboden und wir sind wach. Die Sonne scheint, aber wir müssen die Handschuhe anziehen und laufen dann auf Schnee durch ein Bergpanorama wie aus einem Werbeprospekt. Wir schießen etliche Fotos und können bald unsere Polartec-Jacken ausziehen. Mit den Langtangbergen zur Linken und dem Makalu voraus geht es dann bis auf 3980 m, Noodlesoup und Blacktea, weiter stapfen, besser schlurfen. Alle 50 m Atempause, doch der einmalige Blick auf die Berge erleichtert die Anstrengung. Es warten noch zwei giftige Anstiege und dann treffen wir den Nepali von gestern wieder, doch seiner Frau geht es gar nicht gut. Unsere Lungen beben, das Herz klopft heftig und die Schläfen pochen als wir in ca. 2,5 km Entfernung die Siedlung Gosainkund sehen und die liegt fast auf gleicher Höhe. Wir beziehen eine einfache Lodge mit Blick auf die heiligen Gosainkundseen. Unser Nationaltorwart, der sich auf Pilgerreise befindet, geht zum Beten und muss dann hinter seiner Frau her, die umkehren musste. Wir laufen noch zu den Seen herunter, ohne Rucksäcke macht das auch viel mehr Spaß und gehen früh schlafen.                       

15. Tag  Gosainkund - Laurebina La - Ghopte (3430 m)

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Bei minus 3° im "Zimmer" wachen wir auf, aber in unseren Daunenschlafsäcken ist es herrlich warm. Der Ofen bollert schon und mit einer Tasse Tee in der Hand schauen wir hinauf zum Pass. Es wird der längste Tag, die Königsetappe! Warm gekleidet geht es hinunter zu den Seen und dann nur noch bergauf. In Zeitlupe kriechen wir durch die Stille, nur die eigene Atmung und das Knirschen auf dem gefrorenen Schnee sind zu hören. Der letzte Kilometer bis zum Pass geht dann nur noch leicht bergan und dann sind wir auf dem Gipfel unserer Tour. Wir schießen ein Foto und verweilen 15 Min. und schon geht es wieder runter. Was wir noch nicht ahnen ist, wir haben noch 5 Std. zu laufen. Es geht zwischenzeitlich auch mal wieder bergauf und nur ein paar Hütten, wo man zur Not auch übernachten kann. Es wird schon dunkel als wir in Ghopte ankommen. Wir gönnen uns ein Bier und sitzen in der kleinen Hütte mit einigen Leuten noch zusammen. Der Tag war anstrengend und wieder ein Mal wunderschön.

16. Tag  Ghopte - Mangengoth (3220 m)

aDer Weg geht an einem Hang entlang hinauf nach Tharepati ( 3510 m) und irgendwie scheint die Luft heraus zu sein. Liegt es an der gestrigen Etappe oder hat man nun gemeint es geht immer nur bergab? Wir schauen ins Helambu und sehen die hügelige Landschaft sehr schön im leichten Dunst. In Nepal gibt es kein nur bergauf oder bergab, das ist ja halt das Schöne an diesem Land. Durch verwunschene Wälder erreichen wir Mangengoth, dort müssen wir uns bei einem Militärposten eintragen und die Soldaten sind recht freundlich. Im Ort machen wir Rast und laufen danach noch eine halbe Stunde weiter. Eine neue Lodge ist unser heutiges Ziel, es ist erst 14.30 Uhr und wir haben noch Zeit uns zu erholen. Die Herberge ist erst 1 Jahr alt und relativ geräumig, die Fenster sind sogar mit Kitt abgedichtet. Der Nachteil wird erkennbar, besser fühlbar, als wir in unsere Daunenschlafsäcke kriechen. Die sind feucht und benötigen einige Zeit um auf Betriebstemperatur zu kommen.

17. Tag  Mangengoth - Kutumsang (2470 m)

aHeute laufen wir nur 2,5 Std. bergab und bleiben in Kutumsang bei Sonnenschein und 26°. Duschen, Wäsche waschen und auf der Terrasse sitzen. Das Dorf liegt auf einem Bergrücken und man kann zu beiden Seiten in die Täler schauen. Wir trocknen unsere Schlafsäcke und relaxen. Wir haben den Nationalpark verlassen und befinden uns nun im Gebiet der Tamang, doch ein Unterschied im Aussehen oder Mentalität können wir nicht feststellen. Ein schöner Sonnenuntergang rundet den Tag ab. Wir essen das erste Dal Bhat, denn angeblich gibt es sonst im Helambu keine anderen Speisen. Doch wie vorher schon beschrieben konnten wir fast täglich zwischen 3-5 Essen wählen. Dal Bhat ist wirklich lecker und wir werden es noch öfters essen.

18. Tag  Kutumsang - Chisapani (2215 m)

Wir laufen 8 Std. über etliche Hügel und durch richtige Dörfer, dass Helambu ist richtig bewohnt und Übernachtungsmöglichkeiten gibt es mittlerweile überall. Die kleine Orte vermitteln uns das richtige Leben in Nepal außerhalb der Städte. Das Helambu mit seinen vielen Hügeln ist natürlich ganz etwas Anderes als die Bergansichten im Langtang, aber nicht minder schön anzusehen. Am Ende müssen noch einmal 450 Höhenmeter nach Chisapani bewältigt werden und dort sehen wir nach langer Zeit mal wieder so etwas wie eine Straße und Jugendliche fahren mit Motorrädern umher. Eine kleine Westernstadt empfängt uns und in der Bäckerei können wir nicht widerstehen und essen Kuchen. Wir wohnen in einem "Saloon" und feiern ein wenig Abschied.

19. Tag  Kutumsang - Sundarijal - Kathmandu

Durch das Shivapuri Watershed & Wildlife Reserve, das noch ein paar Rupien Eintritt kostet, geht es durch wunderschöne Hohlwege fast nur noch runter. Zum Schluss noch 400 Stufen durch Reisfelder und an einem kleinen Stausee vorbei, die Knie bekommen das ganz schön zu spüren und schon sind wir zurück in der Zivilisation. Für 400 Rupie mieten wir uns ein Taxi, welches sich als Bus herausstellt und der bringt uns die 15 km bis nach Thamel. Heute beginnt in Nepal das 3-tägige Lichterfest und alle Häuser werden geschmückt. Die Kinder singen vor jedem Geschäft und bitten um Spenden. Im Fuji Guesthouse werden wir zu einer Zeremonie eingeladen und es werden Gebäck und Schokolade gereicht. Man wünscht sich ein langes Leben und als wir auf die Straße treten sind dort Mandalas und Kerzen vor fast jedem Haus.

20. Tag  Kathmandu

aWir gehen zu einer Agentur und wollen einen Flug und ein Arrangement im Bardia NP buchen, der ist nicht so überlaufen wie der Royal Chitwan NP. Doch morgen ist großer Festtag, aber nach 2 Std. mit Tee ist Alles im Lot und wir fliegen morgen nach Nepalgunj und danach verbringen wir 4 Nächte im Nepal Wildlife Resort. Wir schauen uns den Stupa von Bodnath, einen der größten der Welt, an. Dieser Stupa wird aber nur von Buddhisten verehrt und nicht wie Swayambu auch von Hindus. Optisch sehr beeindruckend und wir machen schöne Fotos mit den Bergen im Hintergrund. Wir gehen zum heiligen Bagmati-Fluss, besser gesagt zu dem von Shiva geweihten Goldenen Tempel in Pashupatinath. Der Tempel gehört zu den sieben Hauptheiligtümern der Hindu-Religion und ist der wichtigste hinduistische Pilgerort in Nepal. Wir sehen eine Leichenverbrennung, viele Sadhus, doch die angebliche schöne Atmosphäre gefällt uns nicht und wir bleiben nicht lange. Wir holen unsere Tickets ab und müssen noch 3 Brote und umgerechnet 500,-- DM (ohne Quittung) mitnehmen nach Bardia.

21. Tag  Kathmandu - Bardia NP ( Wir wollen den Tiger sehen)

Viel Trubel auf dem Local Airport und es sind nur 5 Leute an Bord der Beachcraft 1900c. Eine Stunde fliegen wir an den Himalaya-Bergen vorbei zur indischen Grenze. Grandioser Anblick. Von Nepalgunj geht es noch 2 Std. im Jeep zum Nepal Wildlife Resort und wir sehen unterwegs schon ein Ganges-Gavial, einige Schildkröten und viele Vögel. Wir sind die einzigen Gäste in dem einfachen, aber lieblichen Resort und man gibt sich Mühe mit uns. Luxus! Rundgang durch das Village und beim Besuch eines Taro-Hauses werden uns Festtagsbrot und Reisbier gereicht. Happy Depaweli, auch hier wird gefeiert. Wir teilen dem "Manager" mit, dass wir keinen Strom benötigen und er den Generator abstellen kann. Genauso werden wir uns melden wenn wir duschen wollen, denn hier wird Wasser noch mit dem knappen Holz erhitzt. Abends kommen noch zwei Gruppen Jugendlicher und singen, Festival halt.

a22. Tag  Bardia NP

Um 7.00 Uhr geht es schon in den Dschungel, durch das Dickicht und am Fluss dann leichte Aufregung. Frische Tigerspuren im Flussbett und wir verharren still, doch außer Rehwild und Affen nichts zu sehen. Wir legen uns noch mehrere Male auf die Lauer, waten durch Flüsse und sitzen im Gras, doch ohne Erfolg. Nach 10 Std. sind wir mit unserem Guide wieder zurück und blicken noch von dem Hochsitz auf den Fluss.

23. Tag  Bardia NP

aNach dem Frühstück 1 Std. Fahrt nach Chisopani, dort wird ein lächerlich kleines Schlauchboot aufgepumpt und in den Trisulu-River gelassen. Ein breiter Fluss mit minimalen Stromschnellen, aber die Landschaft ist recht hübsch anzusehen. Der Guide sieht durch das Fernglas in der Ferne ein Nashorn und wir sprinten ein paar hundert Meter am Kiesstrand entlang. Tatsächlich, an einem Seitenarm steht ein einhörniges Nashorn und wir bleiben in sicherer Entfernung. Von dem Boot aus sehen wir noch ein Ganges-Gavial und viele Reiher, lunchen auf einer Insel und zum Schluss tauchen noch ein paar Flussdelfine auf. Mit einem Buffalo-Car (Ochsenkarren) werden wir wieder zum Camp gefahren, wir liegen auf Stroh und sehen uns den Sonnenuntergang an.

24. Tag  Bardia NP

aUm 7.00 Uhr ist ein Elefantenritt geplant und es geht durch den Urwald um Rehwild und Affen zu beobachten, den Tiger sehen wir jedenfalls nicht. Liegt vielleicht auch an der Jahreszeit, den jetzt steht das Gras meterhoch. Der Besuch des Visitorcenter und einer kleinen Krokodilfarm runden den Vormittag ab. Wir gehen in das Dorf und schauen uns einen Hindu-Tempel an, als wir unseren Guide treffen. Der erklärt uns, dass das Haus seiner Mutter heute Nacht von einen Elefanten angegriffen wurde und sie leicht verletzt worden ist. Wir hatten auch schon die Beobachtungsstände am Fluss gesehen und normalerweise greifen die Elefanten nur während der Reisernte an. Am Nachmittag geht es weiter mit einer Jeep-Safari. Wir fahren durch die großen Gebiete des Nationalparks und halten an mehreren Punkten an. Wir sehen u. a. auch wieder ein Nashorn.

25. Tag  Bardia NP - Pokhara

Frühpirsch entlang des Flusses und nach kurzer Zeit sehen wir die frische Losung eines Tigers. Wir pirschen 2 Std. durchs Unterholz, aber leider, der Tiger bleibt uns verwehrt. Nach dem Lunch verlassen wir das Resort mit dem Jeep um in Ambassa in den Bus nach Pokhara zu steigen. Der hat gute 2 Std. Verspätung und wir warten in der Hitze. Nach unzähligen, kurzen Stopps wird dann eine Pause gemacht und es werden einige Schweine auf das Dach des Busses gezogen, direkt neben unsere Rucksäcke. Die Ferkel kommen in den Kofferraum. Also fahren wir jetzt mit dem Schweine-Nachtbus nach Pokhara. Sämtliche Körperteile werden durchgerüttelt als der Bus in die Berge knattert und es ist erst der Beginn einer langen, schlaflosen Nacht. Um 6.00 Uhr morgens werden dann die Schweine abgeladen und es sind, hurra, nur noch 3 Std. Fahrt.

26. Tag  Pokhara

Irgendwann sind wir dann doch angekommen und nach 16,5 Std. Busfahrt genehmigen wir uns ein Frühstück. Wir steigen im Peace Nepal in Lakeside ab, schauen uns den See an, die Berge sind leider Wolkenverhangen und besuchen den Grand Basar, der nicht besonders sehenswert ist. Pommes, Chickenburger und Bier für 2,30 DM und ab ins Hotel. Nach vierzig Stunden endlich wieder die Schuhe ausziehen.

27. Tag  Pokhara - Sarangkot

Trecker-Frühstück beim Tibeter: Müsli, Bananen-Shake, 2 Eggs any style, zwei Toast und Black Tea für 2,-- DM. Endlich wieder den Rucksack auf dem Rücken und entlang des Phewa-See bis es in die Berge geht. Es ist warm, doch die Berge lassen sich immer noch nicht sehen. Es geht steil aufwärts und so ist der Trip mit gut 700 Höhenmetern schnell zu Ende. Morgen wollen wir nach Naudanda, weiter geht es dann nur mit Permit und das kostet ca. 60,-- DM und das lohnt sich nicht für zwei Tage.

28. Tag  Sarangkot - Naudanda - Sarangkot

Der Weg führt immer am Hang entlang und ist bis auf ein paar Dörfer, in denen Kinder nach Rupien betteln, ziemlich unspektakulär. Da die Sicht auch nicht besser wird, sind wir nach 5 Std. wieder zurück und spielen zur Belustigung des halben Dorfes Karom. Jeder gibt uns Tipps, dabei stellen wir uns doch gar nicht so schlecht an. Schade, von dem grandiosen Anblick der Annapurnas haben wir nichts mitbekommen.

29. Tag  Sarangkot - Pokhara

Den gleichen Weg zurück nach Pokhara mit schönen Blick auf den See und die Stadt. Unterwegs sehen wir wie die Feldarbeit noch mit Ochsen und viel Handarbeit erledigt wird. In Lakeside stöbern wir ein wenig durch die Geschäfte und im Monsun-Garden trinken wir frischen, einheimischen Bohnenkaffee. Ein Hauch von Heimat nach den vielen Litern Black Tea. Wir buchen der Touristenbus nach Kathmandu, der uns morgen abholt.

29. Tag  Pokhara - Kathmandu

Es handelt sich um einen halbwegs vernünftigen Bus und nach 7 Std., inklusive Pause, sind wir wieder in KTM. Hier nehmen wir ein billiges Hotel für ca. 6,-- DM. Alt, einfach, einigermaßen sauber und mit Bad. Danach zum LAST RESORT - Office und Informationen einholen. Auf einer Dachterrasse diskutieren wir über den Verlauf der letzten Tage in Nepal und gehen dann ins New Tibetan Restaurant. Wir wollen ein Thunga-Bier (Tibetanisches Bier, Hirse wird mit heißem Wasser aufgegossen und mit einem Strohhalm getrunken) probieren, es schmeckt zwar nicht nach Bier, aber man kann es trinken. Dafür ist das Essen schmackhaft.

30. Tag  Kathmandu

aIm Office buchen wir drei Tage LAST RESORT, dazu 2 Bungee-Jumps und eine Raftingtour auf dem Bhote Kosi River. Weiter zu einem Reisebüro, denn die Flugtickets müssen 72 Std. vor Abflug noch einmal von Aeroflot bestätigt werden. Wir statten den beiden Nepali vom Wildlife Resort noch ein Besuch ab und für die Schilderung der 16,5 Std. Busfahrt hat man ein freundliches und verständnisvolles Grinsen übrig. Wir trinken noch ein Tee zusammen und machen uns zu Fuß auf den Weg nach Patan. Unterwegs ersteh ich noch Kfz-Nummernschild von Nepal, es wird einen Ehrenplatz in der Kellerbar erhalten. Dort angekommen umgehen wir durch schmale Gassen dem Eintrittskassenhäuschen an der Hauptstraße. Der Goldene Tempel gefällt uns genauso gut wie der Durbar Square und es nicht soviel los wir in KTM. Im Reisebüro erklärt man uns später, dass unsere Tickets nicht bestätigt werden konnten, man es aber weiter probieren wolle. In der Zeitung lesen wir das die Regierung den Notstand ausgerufen hat und alle Maoisten zu Terroristen erklärt hat. Es hat wohl kleine Anschläge und Übergriffe gegeben.

31. Tag  Kathmandu - THE LAST RESORT

Der Bus fährt um 6.00 los in Richtung Tibetischer Grenze und nach 3,5 Std. sind wir da. Über eine wackelige und schwindelerregende Stahlseil-Hängebrücke, die Längste in Nepal, geht es rüber zum Resort. Von hier oben wollen wir gleich springen? Ob das eine gute Idee war? Dieser Anblick schlägt uns etwas auf den Magen und wir trinken erst ein mal Tee. 18 Leute wollen sich das antun und es folgt die Besprechung und das Wiegen für den Sprung. Ich bekomme trotz Kleidung und Treckingstiefeln nur eine 71 auf die Hand gemalt, mein Kumpel eine stolze 85 und er darf als Erster ran. Die Aufregung steigt und wir gehen auf die Brücke. Franki bekommt einen Hosengurt an und dann die Fußfesseln.a

Imagine, there's a bridge, 165 m over tropical gorge, below the Bhote Kosi River, one of the wildest River's in Nepal.

Now jump, 5, 4, 3, 2, 1 ..........................

Ein Schrei und ein Bilderbuch-Sprung von Franki, er hüpft auf und ab und hängt dann kopfüber am Seil. Totenstille auf der Brücke, wir haben das Erlebnis noch vor uns! Ich muss noch lange warten und bei den umherstehenden Mädels ist die Angst fast greifbar. Doch dann bin auch ich an der Reihe, die Crew arbeitet perfekt und nun unter dem Handlauf her auf ein winzig kleines Brett. Noch werde ich von einer Helferin am Hosenbund gehalten, unter mir tobt der Fluss, mein Gott es ist doch nicht dein erster Sprung, aber 165 m,    5, 4, 3, 2, 1 ......  Arme auseinander und fallen lassen, jetzt rast der Fluss auf mich zu und im nächsten Moment geht es schon wieder aufwärts. Wow! Erst als ich am Seil langsam heruntergelassen werde komme ich zur Besinnung. In den Bergen haben uns diese kleinen, süßen Endorphine sehr viel geholfen, aber eine solche abrupte Ausschüttung muss erst mal verkraftet werden. Auf dem Weg zu Fuß hinauf ist wohl jeder noch mit sich selbst beschäftigt. Alle 18 springen und beim Lunch ist ungewöhnlich still. Wir Beide bereuen es nicht gesprungen zu sein und Franki ist total begeistert, sein erster Sprung und dann von dieser Brücke. Die Anderen müssen dann auch wieder zurück nach KTM, nur wir bleiben und verbringen den restlichen Tag im Camp.

32. Tag  THE LAST RESORT

7.15 Uhr, die Glocke wird geläutet und wir gehen durch die schöne Anlage zum Frühstück. Zum Rafting müssen wir unser gesamtes Zeug mitnehmen, da es ungewiss ist ob morgen ein Bus aus KTM kommt. Wenn nicht müssen wir später schon zurück. Nach kurzer Fahrt laden wir die zwei Boote ab und erhalten unsere Utensilien. Einweisung in die Kommandos, denn die müssen in den Rapids sitzen. Es geht los und schon nach kurzer Zeit geht der Erste über Bord, kann sich an Land retten und steigt wieder ein. Der Bhote Kosi hat die Kategorie von 3-4 und wir lernen schnell was das heißt. Auch in den Stromschnellen muss gepaddelt werden und wenn das nicht mehr geht, alle auf den Boden. Wir haben irrsinnigen Spaß, irgendwann muss ich auch aus dem Boot, doch Franki zieht mich wieder rein. An einem Wasserfall lassen wir das Boot ohne Besatzung fahren und nach 4,5 Std. landen wir an, können duschen und endlich wieder warme, trockene Sachen anziehen. Ein Lunch steht bereit und wir dürfen wieder zurück ins Camp, müssen aber mit dem Local Bus fahren. Hatten wir ja lange nicht mehr, doch diesmal ist nur noch etwas auf dem Dach frei und so sitzen wir neben Hühnern und Einheimischen auf den Eisenstangen.

aAbends sitzen wir noch lange mit den Staff's der Anlage zusammen, denn wir sind mal wieder die einzigen Gäste. Heute soll es ca. 3 km entfernt von hier Gefechte zwischen der Armee und den Maoisten gegeben haben.

33. Tag  THE LAST RESORT - Kathmandu

Wir können den Sonnenaufgang genießen, denn die Mountainbike-Tour zur Tibetanischen Grenze können wir nach den gestrigen Ereignissen wohl vergessen. Wir spazieren über die Brücke, treffen den Nepali aus dem Boot wieder und dieser zeigt uns den Weg zu einem Punkt, von wo aus man den Mt. Everest sehen kann. Wir sind total begeistert, wann hat man schon mal den Blick auf den höchsten Berg der Erde. Als wir dann aber Schüsse aus den Seitentälern und hinter uns hören ist es vorbei mit der Freude und wir ziehen es vor ins Camp zurück zu gehen. Wir lunchen und warten auf den Bus aus KTM. Gegen 16.30 Uhr fragen wir beim Manager nach und der spendiert uns ein Bier, dass kann dann wohl noch dauern. Seit Stunden sehen wir auch keine Autos mehr auf der gegenüber liegenden Straße. Irgendwann nach 18.00 Uhr, es ist schon dunkel, kommt der Bus und wir sollen uns beeilen. Wir greifen noch ein Pärchen aus Griechenland auf und sind nun zu viert im Bus und dieser muss einige Polizeikontrollen passieren. 30 km vor KTM geht gar nichts mehr, alle Fahrzeuge müssen über Nacht hier warten. Ausgangssperre! Wir machen wiederholt auf unseren morgigen Abflug aufmerksam und dürfen nach längerem Palaver doch weiterfahren. In der Stadt ist dann endgültig Schluss und wir müssen den letzten Kilometer durch die völlig ausgestorbene Stadt zu Fuß weiter. Beklemmendes Gefühl, doch da hat tatsächlich noch ein Laden geöffnet. Es ist das Office das LAST RESORT, die freuen sich uns zu sehen und wir erhalten sogar noch die Videos von unserem Sprung. Weiter durch das menschenleere Thamel bis zum Fuji Guesthouse. Dort will man niemanden mehr herein lassen, doch wir haben ja noch Gepäck dort und erst als der verschlafene Portier uns erkennt, können wir durch den Seiteneingang herein. Es ist Ausgangssperre ist zwischen 21.00 und 6.00 Uhr Zu Essen gibt es nichts mehr, aber das ist uns eigentlich auch egal.

34. Tag  Kathmandu - Dubai

Durch die völlig normal erscheinende Stadt gehen wir zu dem Reisebüro und erhalten unsere nicht bestätigten Tickets zurück. Also persönlich zu Aeroflot und hier kein Problem, Stempel drauf und fertig. Das hätten wir also. Wir besorgen noch ein paar Souvenirs und essen zum letzten Mal beim Tibeter. Um 17.00 Uhr geht es zum Airport.

35. Tag  Dubai - Moskau - Düsseldorf

Über die Rückflüge gäbe es nichts zu berichten, wenn da nicht noch Aeroflot einen parat gehabt hätte. Moskau 7.00 Uhr  Transferdesk: "Sie haben zwar keine Möglichkeit mit der Maschine um 11. 00 Uhr nach Düsseldorf zu fliegen, die ist voll, aber sie dürfen trotzdem durch - ohne Bordkarte -". Wir sind angeblich nicht auf der Passagierliste (vielleicht auch deshalb das Problem mit der Rückbestätigung). Wir gehen direkt zum Büro von Aeroflot und tragen unser Anliegen vor. Eine mürrische Dame reicht uns zwei 10 $ Gutscheine und meint, dafür könnten wir essen gehen. Das ist aber nicht unser Problem, wir bleiben hartnäckig und siehe da, nach 20 Min. erhalten wir unsere Bordkarten und brauchen nur noch 3 Std. auf den Weiterflug warten. Alles wir gut!

 

Reiseinformationen:
 

Reiseroute: Kathmandu - Dunche - Langtang - Kyanjin Gompa - Gosainkund - Chisapani - Bardia NP - Pokhara - LAST RESORT

Reisedatum: 27.10.2001 - 01.12.2001

Dauer: 5 Wochen

Art: Selbst organisiert, 2 Personen

Unterkunft: Guesthouse, Lodge

Fortbewegung: Flugzeug, Bus, zu Fuß

Anreise: Aeroflot

Kosten: ca. 1.400,00 €  p. P.  (inkl. Flug)

Reiseführer: Nepal, Barbara Rausch Verlag - Nepal, Nelles Guide

Karte: Nepa Maps Langtang (1: 125.000)

 

Ausrüstung     Bekleidung    
         
Trekkingrucksack 75 L + 10 L    Funktions-T-shirt 3  
Schlafsack Daune bis - 10°   Funktions-Unterwäsche 2 Polartec
Leki-Stöcke Anti-Shock   Trekkingjacke 1 Gore-Tex
Waschtasche     Trekkinghose 2  
Toilettenpapier     Regenhose 1  
Müsliriegel     Trekkingschuhe 1 Knöchelhoch
Siggflasche 1 L + 0,7 L   Teva-Sandalen 1  
Headset LED + Krypton   Trekkingsocken 2  
Batterien Ersatz   Badehose 1  
Höhenmesser Suunto Altimax   Fleecejacke 1 Polartec 200
Notfallapotheke     Fleecehose 1 Polartec 100
Leathermann Tool Super tool   Packtowl 1  
Sonnenschutzcreme Faktor 20   Sonnenhut / Cap 1  
Fotoapparat SLR Nikon F70    Sonnenbrille 1  
Filme 15x Dia 100   Handschuhe 1 Fleece
Zahlungsmittel Euro-Bargeld, TC   Matt - Halstuch 1  
Ausweise + Kopie          
Passbilder 4        
Flugticket          
Dokumententasche          
Schreibutensilien          
Reiseführer, Karten          
kleines Vorhängeschloss 2 Schlüssel        

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THE END

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